Blutzucker und HPU bei Kindern: Warum Schwankungen so belastend sind

Kinder mit HPU (Hämopyrrollaktamurie) sind besonders anfällig für Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Diese können nicht nur körperliche, sondern auch emotionale und kognitive Symptome hervorrufen, die oft missverstanden werden. In diesem ausführlichen Artikel beleuchten ich die biologischen Hintergründe, beschreibe  konkrete Symptome und gebe dir wertvolle Tipps, wie ihr als Eltern den Alltag mit einem HPU-Kind meistern können.

Warum Blutzuckerschwankungen bei HPU häufiger auftreten

Kinder mit HPU verlieren durch eine gestörte Entgiftungsfunktion im Stoffwechsel vermehrt wichtige Nährstoffe. Diese Mikronährstoffe sind essenziell für den Zuckerstoffwechsel, die Insulinregulation und die Energiebereitstellung. Ohne ausreichende Mengen kann der Körper:

  • Zucker weniger effizient in Energie umwandeln,
  • Stresshormone wie Cortisol schlecht regulieren,
  • den Blutzuckerspiegel nicht stabil halten.

Doch das ist nicht alles – ein weiterer Schlüsselfaktor ist die oft eingeschränkte Fähigkeit von HPU-Kindern, Eiweiße zu verdauen und optimal zu verwerten.

Probleme bei der Eiweißverdauung

Kinder mit HPU haben häufig Schwierigkeiten mit der Verdauung und dem Abbau von Proteinen. Das hat mehrere Ursachen:

  • Zink- und Vitamin-B6-Mangel: Diese Nährstoffe sind für die Aktivität der Verdauungsenzyme entscheidend. Ihr Fehlen kann dazu führen, dass Eiweiße im Magen-Darm-Trakt nicht vollständig aufgespalten werden.
  • Mangelnde Magensäure: Viele Kinder mit HPU produzieren zu wenig Magensäure, was die Verdauung von Proteinen weiter erschwert.
  • Da der Körper Eiweiße schwerer verarbeiten kann, greifen Kinder instinktiv häufiger zu schnellen Kohlenhydraten wie Süßigkeiten, Weißbrot oder Chips. Diese liefern dem Körper kurzfristig leicht verfügbare Energie – führen aber unweigerlich zu einem schnellen Blutzuckeranstieg und anschließendem Abfall.

Kreislauf der schnellen Kohlenhydrate

  • Schneller Zuckeranstieg: Süßigkeiten und einfache Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel rapide ansteigen, was zunächst für einen Energieschub sorgt.
  • Absturz: Der Körper reagiert mit einer erhöhten Insulinausschüttung, was den Blutzucker schnell wieder absinken lässt.
  • Neue Heißhungerattacke: Der nächste „Crash“ führt dazu, dass erneut nach Zuckerhaltigem gegriffen wird – ein Teufelskreis entsteht.

Die Folgen von Blutzuckerschwankungen bei HPU-Kindern

Die instabile Blutzuckerregulation kann bei HPU-Kindern eine Vielzahl von Symptomen auslösen:

 

Emotionale Symptome

  • Plötzliche Wutanfälle: Dein Kind reagiert aus heiterem Himmel gereizt oder aggressiv. Oft reichen scheinbar banale Auslöser, um große emotionale Reaktionen hervorzurufen.
  • Weinerlichkeit: Kinder mit HPU zeigen bei Blutzuckerabfällen häufig unerklärliche Traurigkeit oder Überforderung.
  • Angstzustände: Bei extremen Schwankungen fühlen sich manche Kinder nervös, zittrig oder unsicher, ohne dass ein klarer Grund ersichtlich ist.

Kognitive Symptome

  • Konzentrationsprobleme: Ein plötzliches Nachlassen der Aufmerksamkeit, insbesondere nach längeren Pausen oder am Nachmittag, ist typisch. Dein Kind wirkt abgelenkt oder lethargisch.
  • „Blackouts“: Manche Kinder haben das Gefühl, „im Kopf leer“ zu sein, was das Lernen oder Verstehen erschwert.
  • Vergesslichkeit: Wenn der Blutzucker niedrig ist, fällt es schwer, sich an Dinge zu erinnern oder Aufgaben zu organisieren.

Körperliche Symptome

  • Heißhunger: Ein unkontrollierbares Verlangen nach Süßem oder Snacks zwischen den Mahlzeiten ist ein häufiges Anzeichen für eine bevorstehende Blutzuckerkrise.
  • Erschöpfung nach dem Essen: Wenn dein Kind nach einer zuckerreichen Mahlzeit plötzlich müde wird, deutet das auf eine rasche Insulinreaktion hin, die den Blutzucker stark abfallen lässt.
  • Schwindel und Zittern: Kinder mit niedrigen Blutzuckerwerten klagen oft über Schwindelgefühle oder zeigen feine Zittrigkeit, besonders in den Händen.
  • Kopfschmerzen: Schwankungen können auch zu Spannungskopfschmerzen führen, die oft mit Müdigkeit einhergehen.
  • Übelkeit: Manche Kinder empfinden bei einem starken Blutzuckerabfall ein flaues Gefühl im Magen oder sogar Übelkeit.

Schlafprobleme

  • Probleme beim Einschlafen: Durch die gestörte Regulation von Stresshormonen und Blutzucker haben viele Kinder Schwierigkeiten, abends zur Ruhe zu kommen.
  • Unruhiger Schlaf: Häufiges Erwachen oder Schreien in der Nacht kann durch nächtliche Blutzuckerschwankungen ausgelöst werden.
  • Morgenmüdigkeit: Ein niedriger Blutzuckerwert am Morgen zeigt sich oft in extremer Trägheit oder einer langen „Aufwachphase“.

Was du tun kannst: 

1. Sorge für regelmäßige Mahlzeiten

Biete deinem Kind alle 3–4 Stunden kleine Mahlzeiten oder Snacks an, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Besonders das Frühstück ist enorm wichtig!

  • Idee fürs Frühstück: Kombiniere komplexe Kohlenhydrate wie Haferflocken, Vollkornbrot oder Quinoa mit Proteinen wie Eiern, pflanzlichem Joghurt oder Nüssen.
    So startet dein Kind mit stabiler Energie in den Tag. (bitte individuelle Unverträglichkeiten beachten!

!2. Unterstütze die Eiweißverdauung

Kinder mit HPU haben oft Schwierigkeiten, Eiweiße richtig zu verdauen. Das kannst du verbessern, indem du:

  • Verdauungsenzyme ergänzt
  • Gut verträgliche Eiweißquellen wählst: Setze auf leicht verdauliche Proteine wie Fisch, Huhn, Eier oder pflanzliche Alternativen wie Linsen, Bohnen oder Quinoa.

3. Vermeide „leere Kalorien“

Zuckerhaltige Snacks und Getränke wie Limonade, Fruchtsäfte oder Weißmehlprodukte sorgen für starke Blutzuckerschwankungen. Besser ist es, diese durch Lebensmittel zu ersetzen, die den Blutzucker stabil halten:

  • Setze auf Snacks mit einem niedrigen glykämischen Index, wie Beeren, Vollkornprodukte, Nüsse oder Karottensticks.
  • Alternativen für unterwegs: Bereite kleine Müsliriegel mit Haferflocken und Nüssen vor oder nimm Gemüsesticks mit Hummus mit.

4. Baue Eiweiß und gesunde Fette ein

Damit dein Kind länger satt bleibt und sein Blutzucker stabil bleibt, sollte jede Mahlzeit eine Kombination aus Eiweiß und gesunden Fetten enthalten:

  • Snack-Ideen: Griechischer Joghurt, Avocado, Käsewürfel, hartgekochte Eier oder ein Vollkornbrot mit Mandelmus.
  • Gesunde Fette aus Nüssen, Olivenöl, Kokosöl oder Fisch sind nicht nur gut für den Blutzucker, sondern auch wichtig für die Gehirnentwicklung.

5. Achte auf die richtigen Nährstoffe

Bei HPU verliert der Körper viele wichtige Mikronährstoffe, die den Blutzuckerhaushalt beeinflussen. Lass die wichtigsten Werte  bei deinem Kind überprüfen und ergänze sie, falls notwendig. Diese Nährstoffe sind essenziell für die Stabilisierung des Blutzuckers und die Energiebereitstellung

HPU- Begleitung: Ein ganzheitlicher Ansatz für mehr Stabilität

Die Stabilisierung des Blutzuckers ist ein wichtiger Bestandteil der HPU-Therapie. Wenn du die Ernährung, Nährstoffversorgung und Verdauung deines Kindes gezielt anpasst, wirst du sehen, wie sich die Energie, Stimmung und Konzentration deines Kindes verbessern.

Möchtest du lernen, wie du all das Schritt für Schritt in den Alltag integrieren kannst?
In meinem KIDs-KURS (KLICK)  zeige ich dir, wie du die HPU deines Kindes selbst ganzheitlich therapierst – inklusive Ernährung, Blutzuckerstabilisierung und Entgiftung.

Mach den ersten Schritt und erfahre, wie dein Kind von einer stabilen Energie und besserer Gesundheit profitieren kann! 💪 Von Herzen, Sonja