ADHS, HOCHSENSIBEL, HPU und Advent: eine aufregende Zeit
Die Adventszeit ist für viele Kinder eine magische Zeit voller Vorfreude, Geheimnisse und leuchtender Lichter. Doch wenn dein Kind ADHS, HPU (Hämopyrrollaktamurie), Ängste oder Hochsensibilität mitbringt, kann diese besondere Zeit auch anstrengend sein.
Die vielen Eindrücke, Veränderungen im Alltag und die ständige Aufregung können schnell zur Überforderung führen.
Ich erinnere mich selbst noch gut an die Adventszeit mit meinen Kindern. Die Vorfreude war oft so groß, dass sie schon morgens um 4 Uhr wach waren, um in den Adventskalender zu schauen. Allein das war schon genug, um den Tag aufregend starten zu lassen.
So zauberhaft diese Wochen sind, wünsche ich dir vor allem eines: Immer wieder Inseln der Ruhe – für dich und dein Kind. Mit ein paar bewussten Entscheidungen kannst du die Adventszeit entspannter gestalten und deinem Kind helfen, sich trotz der Aufregung sicher und geborgen zu fühlen.
Hier sind meine liebsten Tipps, um gemeinsam eine friedvolle und liebevolle Adventszeit zu erleben.
1. Weniger ist mehr: Reizüberflutung vermeiden
Kinder mit ADHS, HPU oder Hochsensibilität erleben die Welt intensiver. Die vielen Lichter, Geräusche und Aktivitäten der Adventszeit können für sie schnell zu viel werden. Plane bewusst ruhige Tage ein, an denen nichts Besonderes passiert.
Es muss nicht immer das große Event sein: Ein Nachmittag auf der Couch mit einer Weihnachtsgeschichte oder einem Bastelprojekt kann genauso wertvoll sein. Frag dich: „Braucht mein Kind diese Aktivität wirklich, oder tut ihm Ruhe besser?“
Manchmal hilft es auch, den Adventskalender bewusst ruhig zu gestalten, etwa mit liebevollen Botschaften oder kleinen Bastelprojekten statt mit Süßigkeiten oder Spielzeug. So bleibt die Freude erhalten, ohne zusätzliche Aufregung zu verursachen.
2. Rituale: Anker für Sicherheit und Geborgenheit
Kinder mit ADHS, Hochsensibilität oder Ängsten profitieren enorm von festen Strukturen. Gerade in der Adventszeit, die oft unvorhersehbar ist, geben Rituale Halt und schaffen Momente der Ruhe.
Vielleicht habt ihr morgens ein Ritual, bei dem ihr zusammen eine Kerze anzündet, einen Tee trinkt und euch ruhig in den Tag einstimmt – bevor der Adventskalender geöffnet wird. Abends könnte ein gemeinsames Adventsgedicht oder eine Weihnachtsgeschichte den Tag abrunden.
Ich freue mich besonders, dir hier eine Neuigkeit zu erzählen: Am Samstag, den 7. Dezember, erscheint mein Buch „Emma und die Geheimnisse einer guten Nacht“ über Amazon. Es enthält nicht nur eine liebevolle Geschichte für abends, sondern auch einen Audiozugang zu einer Meditation, die sanft in den Schlaf begleitet – perfekt für Kinder, die nach einem aufregenden Tag schwer zur Ruhe kommen.
Dieses Buch ist aus meiner Erfahrung entstanden, weil ich weiß, wie überdreht Kinder mit HPU nicht nur im Dezember sind. Vielleicht wird es für euch zu einem kleinen Abendritual, das Ruhe bringt und den Tag friedlich ausklingen lässt.
3. Ruheinseln schaffen
Besonders für Kinder mit Hochsensibilität, ADHS oder Ängsten und HPU ist es wichtig, sich zwischendurch zurückziehen zu können. Vielleicht hat dein Kind eine Kuschelecke, ein kleines Zelt oder einfach einen Lieblingsplatz, wo es sich sicher und geborgen fühlt.
Zusätzlich könnt ihr bewusst Pausen in den Alltag einbauen. Eine kleine Entspannungsübung, ein ruhiges Lied oder eine kurze Zeit mit geschlossenen Augen kann helfen, den Kopf zu klären. Vielleicht nutzt ihr auch die Meditation aus meinem neuen Buch, um gemeinsam zur Ruhe zu kommen.
4. Ernährung: Gut versorgt durch die Adventszeit
Kinder mit HPU reagieren besonders sensibel auf Zucker, und auch Kinder mit ADHS profitieren oft von einer nährstoffreichen Ernährung. Gerade in der Adventszeit, wo es viele süße Verlockungen gibt, kannst du liebevolle Alternativen schaffen.
Wie wäre es mit selbstgemachten Plätzchen aus gesunden Zutaten oder einem warmen Getränk wie Chai-Tee statt Kakao? Diese kleinen Veränderungen stärken nicht nur die Nerven, sondern helfen deinem Kind, ausgeglichener zu bleiben.
5. Deine eigene Ruhe ist das schönste Geschenk für dein Kind
Kinder mit HPU spüren oft sehr genau, wie es dir geht. Wenn du selbst gestresst bist, überträgt sich das schnell auf dein Kind. Umso wichtiger ist es, dass du dir selbst kleine Momente der Ruhe gönnst – sei es ein Spaziergang, ein warmes Bad oder eine Tasse Tee in Stille.
Deine Gelassenheit schenkt deinem Kind das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern einfach präsent und liebevoll
6. Kleine Freuden statt großer Erwartungen
Die schönsten Momente entstehen oft ganz von allein. Ein Spaziergang im Dunkeln, bei dem ihr zusammen die Lichter an den Häusern bestaunt, eine spontane Schneeballschlacht oder ein gemeinsames Bastelprojekt – all das bleibt oft mehr im Herzen als das große Spektakel.
Ein besonderer Tipp: Überlege, was dein Kind wirklich braucht. Für manche Kinder ist ein ruhiger Nachmittag mit einem Hörspiel viel wertvoller als ein überfüllter Weihnachtsmarktbesuch. Weniger ist oft mehr – und die kleinen Freuden sind manchmal die größten.
Fazit: Advent als Zeit der Geborgenheit
Die Adventszeit ist eine Zeit der Magie, aber sie muss nicht perfekt sein. Besonders bei Kindern mit ADHS, Ängsten, HPU oder Hochsensibilität ist es wichtiger, Momente der Ruhe und Sicherheit zu schaffen, als jeden Weihnachtszauber mitzunehmen.
Mit festen Ritualen, bewussten Ruheinseln und kleinen Freuden kannst du deinem Kind (und dir selbst!) eine entspannte und liebevolle Adventszeit schenken. Und vergiss nicht: Dein Verständnis und deine Nähe sind das größte Geschenk, das du deinem Kind machen kannst.
Ich wünsche dir und deinem Kind eine Adventszeit voller Geborgenheit –
und immer wieder Inseln der Ruhe, in denen ihr einfach zusammen sein könnt
Von Herzen,
Sonja